Die volle Wahrheit:

Wir möchten nichts verschweigen oder gar verherrlichen :

Alles begann am 8.Juli 1990 gegen 21.45 (Deutschland ist Weltmeister!), als wir zum ersten mal sahen, zu was fuer Hoehenfluegen die Droge "Fussball" verhelfen kann.

Wir wollten den Rausch dieser Droge nun unbedingt am eigenen Koerper erfahren. Wir wollten die Droge nicht mehr laenger nur vom Hoeren-Sagen kennen.Wir suchten lange einen Dealer. So fanden wir den, damals noch eher unbekannten, SC Freiburg.

Da uns unsere stets besorgte Mama und unser Papa allerdings immer vor Drogen gewarnt haben, warteten wir noch ein gutes Jahr bis wir uns entgueltig entscheiden konnten, unsere Erfahrung selbst zu machen.

Den ersten Schuss setzten wir uns also am 13.Oktober 1991 (SC Freiburg - Chemnitzer FC 4:0). Das erste Gefuehlshoch, dass unsere Koerper durchschoss, lies auch nur 27 Minuten (Michael Zeyer) auf sich warten. Das Ende dieses Rausches war nicht abzusehen, legte aber nach 90 Minuten und 4 Gefuehlshochs die erste Zwischenpause ein. Das Resultat dieses ersten Kontaktes mit dieser Hardcore-Droge war, dass wir auf dem nach Hause-Weg sprachlos waren. Jeder von uns wusste aber: "Ich will es wieder tun!"

Damals war uns nicht klar, zu welchem Ausmass die Droge Fussball in der Lage war. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns noch 100% sicher, dass es keine Droge schaffen wuerde, die Kontrolle ueber unser Leben zu uebernehmen. Sollte dies ein folgenschwerer Irrtum sein ?

Noch Monate nach dieser Drogen-Premiere sagten wir, dass man nicht von einer koerperlichen Abhaengigkeit sprechen könne, da wir jederzeit, von heute auf morgen, von einer Minute auf die andere, mit dem Konsumieren aufhoeren koennten. Dies sagten wir anfangs noch aus eigener Ueberzeugung.

Jahrelang konsumierten wir nun eifrig weiter und der Stoff, der uns vom SC Freiburg angedreht wurde, wurde auch immer besser (Aufstieg, Klassenerhalt, Uefa-Cup, 5:1 Heimsieg gegen Bayern). Ein Hoch jagte das andere und wir dachten schon, dass es immer so bleiben wuerde.

Spaetestens als der durchgehende Hoehenflug der tiefen Depression (Abstieg) wich, wurde offensichtlich, was wir innerlich schon lange vermuteten: Es war eine Sucht entstanden. Das Aufhoeren war unmoeglich. Zu wissen wie schoen der Rausch sein kann, war uns Grund genug das moegliche Leid in Kauf zu nehmen.

Drogenkonsum fuehrt zu Hoehen wie Tiefen in der Gefuehlswelt des Konsumenten und schliesslich zur koerperlichen Abhaengigkeit. Nach einigen Jahren Drogenerfahrung koennen wir nun sagen: Wir koennen und wollen mit dem Konsumieren nicht mehr aufhoeren !

Unsere 9 jaehrige Abhaengigkeit feiern wir am 13.Oktober 2000 im Dortmunder Westfalenstadion und hoffen zum Jubilaeum auf ein Hoch der Gefuehle.

"Was die Droge Fussball wirklich bewirken kann, wird nur der verstehen, der es mindestens einmal am eigenen Leib erfahren hat."

"Sportlichen Gruss an alle, die dieses Laster mit uns teilen!"

Euer

IB-Sebi

Freiburg, den 12.Oktober 2000 (im Hinblick auf das Jubilaeum)

Fanclub-Vorstellung im Stadionheft Heimspiel Nr.11 vom 14.2.2004
SC Freiburg - Hertha BSC Berlin

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